Die Kakteen haben sich inzwischen weltweit in subtropischen Gebieten verbreitet, sodass man verwilderte Opuntien in Südeuropa, Südafrika und Australien antrifft. Mehr als 200 verschiedene Arten gibt es, rund 15 von diesen haben sich in Mitteleuropa etabliert. In Deutschland wird der Feigenkaktus oftmals mit der Kaktusfeige gleichgesetzt. Als Kaktusfeige bezeichnet man aber genau genommen nur die essbare Frucht des Feigenkaktus. Opuntien besitzen im Gegensatz zu üblichen Kakteen keine kugelige oder säulenartige Form, sondern scheibenförmige, flache Sprossteile aus. Dabei reihen sich die Flachssprossen wie Kettenglieder aneinander. Sprossglieder und Früchten sind mit Glochiden besetzt.
Die feinen, borstenartigen Dornen sind bei Opuntia ficus-indica gelblich oder braun gefärbt. Ihre Widerhaken können in die Haut eindringen und schmerzhafte Verletzungen und sogar Entzündungen hervorrufen. Beim Umgang mit Opuntien sollten Gartenfreunde daher stets Handschuhe tragen. Eine Pinzette in Griffweite kann nicht schaden. Der Feigenkaktus kann bis zu fünf Meter hoch werden. Die ovalen Glieder werden 20 bis 50 Zentimeter lang und 10 bis 20 Zentimeter breit. Die leuchtend gelben Blüten des Feigenkaktus werden bis zu 10 Zentimeter breit. Die Blütezeit erstreckt sich vom Frühjahr bis in den Sommer.Der Feigenkaktus bildet schmackhafte Früchte aus, die an Feigen erinnern.
Die ersten Früchte beziehungsweise Kaktusfeigen zeigen sich drei oder vier Jahre nach der Pflanzung und entwickeln sich an der Spitze der Sprossabschnitte. Reife Früchte können daran erkannt werden, dass sich die Früchte gelblich bis purpur färben, weich werden und sich die Dornenhaare lösen. Sie erreichen etwa die Größe von Gänseeiern und wiegen zwischen 100 und 200 Gramm. Sie sollten mit einem scharfen Messer vom Kaktus abgetrennt und innerhalb weniger Tage verzehrt werden. Der Feigenkaktus liebt einen sonnigen, warmen und luftigen Standort. Im Idealfall liegen die Temperaturen bei 18 bis 25 Grad Celsius und die Luftfeuchtigkeit bei maximal 60 Prozent.
Im Sommer fühlt sich die Zimmerpflanze für die direkte Sonne auch an einem sonnigen Ort im Garten wohl. Im Winter sollten Opuntien bei sechs bis acht Grad kühl, hell und trocken stehen. Der Kaktus kann aber auch im Garten überwintern. Dazu ist ein Platz vor einer Südmauer gut geeignet. Liegt im Winter viel Schnee, ist das ideal für die Überwinterung des Feigenkaktus. Ein regenreicher Winter hingegen bedeutet Gift für diese Pflanzen. Sie faulen dann weg. Eine Möglichkeit besteht darin, ein vorübergehendes Regendach zu konstruieren. Alternativ können die Opuntien auch gleich in Schalen oder Kübel gesetzt werden, die im Winter regenfrei gestellt werden.
Der Feigenkaktus benötigt einen sandigen, gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7 liegen. Bewurzelte Sprossabschnitte kann man unter Glas in Töpfe mit sandigem Substrat setzen. Es ist ratsam, etwas Depotdünger und Splitt oder Sand zur Verbesserung der Drainage zuzugeben. Im Frühjahr sollte die Erde feucht gehalten werden. Staunässe muss jedoch vermieden werden. Opuntien lassen sich gut aus Sprossabschnitten vermehren. Diese werden mit einem scharfen Messer von der Pflanze abgetrennt. Damit die Schnittstelle besser abheilt, sollten die Sprossen einige Tage warm und trocken liegen. Anschließend können die Stücke einzeln in Töpfe mit sandigem Substrat und Splitt gesetzt werden. Innerhalb von zwei bis drei Monaten treiben ihre Wurzeln aus. Bewurzelte Stecklinge werden in größere Töpfe oder ins Beet gepflanzt.
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